Direkt am stadteinwärts gelegenen Gleis des Cottbuser Hauptbahnhofs liegt das Areal des Großenhainer Bahnhofs. Hier ist bereits jetzt der Aufbruch einer neuen Lausitz spürbar: Hochkultur trifft auf Subkultur, das Gründungszentrum Zukunft Lausitz auf die Rückkehrerinitiative Station Lausitz. Das Areal direkt am Bahnhof ist lebendige Willkommenskultur. Direkt am letzten Gleis befinden sich langgestreckte Backsteingebäude, einst als Lager- und Bürogebäude genutzt. Hier kann der Mix aus zwei Entwicklungsimpulsen für den wohl symbolträchtigsten Lausitzer Leuchtturm sorgen. Zum einen wäre das als technische Innovation eine Seilbahn, die als Teil des öffentlichen Nahverkehrs den Bahnhof mit dem Ostsee verbindet. Über Zwischenstationen mit Halt am Bahnhof Sandower Dreieck wären Stadion und die Parklandschaften vom Spreeauen- über den Tier- bis zum Branitzer Park angebunden, über eine weitere Zwischenstation die künftige klimaneutrale Seevorstadt auch klimaneutral ins Verkehrsnetz eingebunden. Die Seilbahn eint viele Vorteile: sie erfordert wenig Eingriff in bestehende Infrastruktur, ist kostengünstig, kann flexibel getaktet werden und könnte per Solar und Energie aus dem Ostsee ein klimafreundliches Pilotmodell von europäischem Rang sein. Seilbahnen sind anderswo auf der Welt als Innovationen um urbanen Nahverkehr bereits in Betrieb. Die zweite Idee korrespondiert mit der Strukturentwicklung der Lausitz, dem Aufbruch zu neuen Ufern und der Willkommenskultur. Sie sieht den Bau eines neuen Zentrums für Visionäre direkt auf den langgestreckten Lagergebäuden in Form eines Schiffs vor, das in Fahrtrichtung genau zum Ostsee weist. Hier könnten neben wichtigen Institutionen des Lausitzer Wandels die Kreativwirtschaft und Impulsgeber wie Gründungszentrum und Station Lausitz eine Zukunftsvision mit Leben füllen. Im Entwurf hat die junge Architektin Zohreh Khedrigharibrand, Wahl-Cottbuserin mit iranischen Wurzeln, Zitate zu ihrer Heimat einfließen lassen. Als i-Tüpfelchen soll das Schiff am Bug, dem Ostsee zugewandt, einen stilisierten Fürst Pückler mit seensüchtigem Blick erhalten – und das gesamte Schiff auf „Semilasso“ getauft werden. Semilasso war Pücklers Pseudonym beim Verfassen seiner Reisetagebücher, die auf Schiffsreisen u.a. in den Orient entstanden. Alles in allem ein Leuchtturm, der den Aufbruch zu neuen Ufern technologisch, inhaltlich und in einzigartiger Multikulturalität und Weltoffenheit symbolisiert.