Neue Glanzlichter für Branitz

Neue Glanzlichter für Branitz

Weltgrößte Carl-Blechen-Sammlung in den Fürstenzimmern des Schlosses zu sehen

Die Carl-Blechen-Sammlung der Stadt Cottbus ist ab sofort in den restaurierten Fürstenzimmern des Schlosses Branitz zu sehen. Die Neupräsentation wurde im Juli dieses Jahres von Oberbürgermeister Holger Kelch feierlich eröffnet. In den drei Räumen, in denen Fürst Pückler um 1850 seine erste Wohnung hatte, und im Chamois-Zimmer im Obergeschoss, werden die Glanzlichter der Gemälde und Arbeiten auf Papier aus der berühmten Sammlung der Stadt Cottbus fortan präsentiert. Damit wird die Sammlung ihrer Bedeutung entsprechend prominent ausgestellt. Die Präsentation der Blechen-Werke im Schloss Branitz ist die größte weltweit.

Die Neupräsentation veranschaulicht die Fülle der Sammlung in neuem Licht und umfasst Werke, die teilweise noch nie gezeigt wurden, z.B. ein Kriegsverlust von Johan Christian Clausen Dahl, der jüngst von der Hamburger Kunsthalle restituiert wurde. Erstmals wird auch die Sammlungskonzeption von 1927 verdeutlicht: So treten Werke von Adolph von Menzel und der Impressionisten Max Liebermann und Lovis Corinth mit denen Blechens in einen spannenden Dialog.

Die Fürstenzimmer wurden unter der Leitung der Architektin Brigitte Fischer nach historischen Vorbildern mit modernen Stoffen bespannt, die den Werken ideale klimatische und ästhetische Grundlage sind. Moderne Sitzmöglichkeiten, ein dreisprachiges Informationssystem und die neue Ausleuchtung lassen die Sammlung erstrahlen. Gezeigt werden in enger, sogenannter Petersburger Hängung dauerhaft 120 Werke, darunter auch Zeichnungen und Skizzen des in Cottbus geborenen Carl Blechen. Als zeitgenössische Intervention werden im Besucherzentrum und im Chamois-Zimmer des Schlosses Positionen des Cottbuser Malers, Zeichners und Bildhauers Steffen Mertens gezeigt: „Mertens trifft Blechen. Eine Annäherung“.

Seit 1913 sammelt die Stadt Cottbus Werke des 1798 in Cottbus geborenen Malers Carl Blechen, seiner Zeitgenossen, aber auch der sogenannten Nachfolger bis zur Moderne. Zunächst im Alten Rathaus und kurze Zeit im sogenannten Neuen Museum ausgestellt, wurde die Sammlung 1942 kriegsbedingt ausgelagert. Ab 1947 wurden mit dem Beginn der musealen Nutzung des Schlosses auch Blechen-Werke in Branitz gezeigt. Seither wird die Carl-Blechen-Sammlung hier erforscht und ausgestellt. Die Sammlung umfasst heute 85 Werke aus allen Schaffensphasen des neben Caspar David Friedrich bedeutendsten deutschen Landschaftsmalers des 19. Jahrhunderts: darunter Werke von Blechens Italienreise, Darstellungen der Mark Brandenburg, aber auch Kinderzeichnungen. Neben den Blechen-Bildern gehören zum Sammlungsbestand über 400 Kunstwerke von Vorläufern, Zeitgenossen und Schülern Blechens sowie aus Impressionismus und Moderne. Weitere 70 Werk Blechens werden bis heute als Kriegsverluste gesucht.

Öffnungszeiten
April bis Oktober täglich,
außer Dienstag, 11 bis 18 Uhr
November und Dezember, täglich,
außer Dienstag, 10 bis 17 Uhr

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