Oder wie Pückler selbst seinen letzten Weg Pharaonen gleich mit bleibender Symbolik Oder wie Pückler selbst seinen letzten Weg Pharaonen gleich mit bleibender Symbolik inszenieren wollte und uns seine Erdpyramiden bis heute manches Rätsel aufgeben..
Ein nervenaufreibendes Duell, aufgrund dessen Pückler sein Schiff nach Nordamerika verpasste, legte wohl den Grundstein für den plakativen Höhepunkt in seinem Gartenkunstwerk Branitz. Statt in die neue Welt reiste Pückler von 1834 bis 1840 in den Orient. Eine Reise, die in seiner Landschaftsmalerei die wohl eindrucksvollsten Spuren hinterließ. Zwei einzigartige Erdpyramiden im Innenpark gelten heute als Alleinstellungsmerkmal von Branitz. Anders als in Ägypten errichtete Pückler die Pyramiden nicht aus Stein, sondern ließ sie aus Erde aufschütten und begrünen. Dabei hatte Pücklers Pyramidenbau in Branitz durchaus Ähnlichkeit zu den orientalischen Vorbildern, die einst von unzähligen Sklaven geschaffen wurden. In Branitz bewegten zahlreiche Arbeiter aus den nächstliegenden Gefängnissen unter der Regie des Fürsten rund 90.000 Kubikmeter Erde mit Schaufel und Karren. Inmitten der ausgehobenen Grube, die schließlich zum See wurde, türmten sie eine 40 mal 40 Meter große und rund 12 Meter hohe Erdpyramide auf, den sogenannten Tumulus. Hier wollte Pückler selbst seinen letzten Weg schillernd inszenieren: Am Ufer des Sees hatte er eine ägyptische Treppe bauen lassen. Dort sollten seine Überreste auf ein Boot geladen werden und sinnbildlich vom Reich der Lebenden über das Wasser in die Pyramide und somit das Reich der Toten überführt werden. Doch leider starb Pückler im Winter und kein Boot konnte fahren.
Die zweite, gegenüber an Land gelegene Pyramide, hatte Fürst Pückler als Grabstätte für seine Lebensgefährtin und große Liebe Lucie gedacht. Ab 1862 wurde das Erdbauwerk unter den Eindrücken seiner Orientreise „nach dem Muster derer in Meroe“ errichtet. Aber Pückler baute die Pyramide in 12 Stufen, eine Form, die später verlorenging und erst im Jahr 2020 anhand alter Fotoaufnahmen nach historischem Vorbild neu modelliert wurde. Eine Form, deren Pflege und Unterhalt nun einer Probe unterzogen wird, bevor alle vier Seiten ihre ursprüngliche Stufenform zurück erhalten.
Eigentlich sollte Lucie vom Friedhof im Vorpark in die Landpyramide umgebettet werden. Warum Fürst Pückler diesen Plan nicht umsetzte, ist bislang ungeklärt. Die Fürstin fand schließlich im Jahr 1884 durch Umbettung in den Tumulus an der Seite des Fürsten ihre letzte Ruhe.