Wie Petra und Carsten Hajek aus einer notwendigen Studienarbeit eine Genussmanufaktur entwickelten, die heute Baumkuchen aus der Pücklerstadt in alle Welt liefert.
Das hätte dem Genussmenschen Pückler gefallen: ein endloses Gebäck in Ringform, mit bester Schokolade überzogen, das zudem eine Hommage an einen Baum, an die Natur ist. Baumkuchen gab es schon zu Pücklers Zeiten – in der Pücklerstadt entwickelte er sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer gefragten Konditoreispezialität. 14 Fabriken und Manufakturen stellten das Schichtgebäck in einem auch heute noch sehr aufwändigen Verfahren her. Der Konditor Max Lauterbach kam 1899 extra wegen des berühmten Baumkuchens in die Pücklerstadt und eröffnete in der Vorweihnachtszeit des Jahres 1900 das „Lauterbach“, das bis heute einen exzellenten Ruf für Spitzenkonditorei innehat und vom Feinschmecker wiederholt als eines der besten Cafés Deutschlands bewertet wurde.
Zur Wende wurde das Lauterbach von der Unternehmerfamilie Hajek übernommen – und mit ihnen wurde die Tradition des Baumkuchens in der Pücklerstadt wieder belebt. Petra Hajek, die 15 Jahre auch den kulturvollen Nebenschauplatz des Lauterbach als erwählte Gastronomie für das Staatstheater leitete, zog es 2004 noch einmal auf die Schulbank, und diese erforderte eine praxisnahe Abschlussarbeit. An deren Ende standen auf 40 Seiten die Grundlagen für eine Baumkuchenmanufaktur samt Marketing und Wirtschaftsplan. Die Vollblutgastronomen waren verrückt genug, ein freistehendes Geschäft am Lauterbach zur gläsernen Baumkuchenbäckerei umzufunktionieren und dem Schichtgebäck mit neuen Variationen, edler Präsentation und handwerklichem Herzblut eine neue Bühne zu geben. Seit 2007 lebt der Baumkuchen der Pücklerstadt in seiner eigenen Manufaktur nun so richtig auf und vollzieht einen wahren Siegeszug durch die Gaumen der Nation. Verarbeitete die Manufaktur im Jahr 2007 bereits 3 Tonnen Baumkuchen, so hat sich die Produktion inzwischen mehr als verdoppelt. Die Pücklerstadt gilt heute gleich nach Salzwedel als Baumkuchenhochburg des Ostens. Inzwischen wird er immer mehr ins europäische Ausland und selbst nach Asien oder Übersee verschickt. Hergestellt wird der Baumkuchen noch immer nach der Original-Rezeptur von 1900. Dazu durchlaufen die Baumkuchenbäcker eine extra Spezialisierung. Im Trend liegen beim Überzug die Zartbitterkuvertüre aus hochwertiger Schokolade oder das traditionelle Fondant mit leicher Zitronennote. Es gibt die Kuchenringe auch mit weißem oder ganz ohne Überzug, in Variationen von einem Ring bis zum opulenten 4-Ringer, als Baumkuchenecken, -pralinen, -törtchen oder als große Baumkuchentorte.
Im Sommer 2018 präsentiert die Manufaktur eine Weltneuheit, die den klassischen Baumkuchen erstmals zum erlesenen Feingebäck mit geschmacklich überraschenden Füllungen macht. Auch das hätte unserem experimentierfreudigen Lebemann und Genießer Fürst Pückler sicher gefallen. Eine verrückt-süße Erfolgsgeschichte, die sich ein jeder auf dem eigenen Gaumen zergehen lassen kann.
Cottbuser Baumkuchen Manufaktur
zu Hause im Lauterbach
Mühlenstraße 45, 03046 Cottbus
Tel.: 0355 2892273
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www.baumkuchen-cottbus.de